Blau Cru, eine sortenreine Malvasia de Sitges, ist ein Wein, der unverkennbar Pardas identifiziert und ein starkes Interesse an der einzigartigen Geschichte der Trauben weckt.

Es gibt Zweifel über ihren spezifischen Ursprung. Einige Quellen verorten sie auf Kreta. Andere an der Ostküste der Peloponnes, genauer gesagt in Monemvasia. Hier liegt die Ableitung ihres Namens.

Die Griechen, ein reisendes Volk, verteilten und säten die Samen in der gesamten Mittelmeerregion, bis sie die katalanischen Küsten erreichten.

Einer alte Sorte, so alt wie der Weinbau selbst.

Einmal im Penedès angekommen, überlebte die Malvasia jahrhundertelang halb im Verborgenen im Garraf, ohne eine bedeutende kultivierte Rebsorte zu sein und immer im Schatten anderer Penedès-Sorten.

Und so viel zur historischen Seite. Es ist unbegreiflich, dass eine Traube mit so viel Persönlichkeit, so viel Verführungskraft und Lagerkapazität, mit so viel Vielseitigkeit nicht gemeinsam mit dem ebenfalls alten Xarel.lo regiert hat. Wir sprechen von einer Königin der Sorten. Mit musikalischen Vergleichen wäre es so, als hätten Sie kürzlich Chopins Nocturnes oder Howlin’ Wolfs Sun Stage oder die Rolling Stones’ Sticky Fingers entdeckt. Erstklassiges Material, los geht’s.

Pardas Beziehung zu dieser Traube begann 2007. Wein ist Abenteuer. Bei Pardas besteht es darin, sie im Landesinneren des Penedès anzupflanzen, außerhalb ihres historischen Küstenhabitats. Pardas ging nach Garraf, um Weinreben zu holen und sie auf Can Comas zu pfropfen. So bringt Pardas eine Prise Salz und üppige Frucht in das Penedès. In den ersten Jahren war sie Teil des Rupestris, einer Mischung aus Xarel.lo und Malvasia de Sitges. Als Pardas ihren Anbau und ihre Produktion perfektioniert hat, wurde 2014 der Blau Cru kreiert.

Bis die Malvasia auf das Anwesen Can Comas kam, war Pardas nur ein Weingut, das weiße Xarel.lo-Weine anbaute und herstellte. Sie bringt uns eine neue Ästhetik in unsere Weine. Xarel.lo ist pure Strenge und Mineralität, Intimität, immer nur erahnte Frucht.

Malvasia ist pure Verführung, ein Angriff auf unsere Sinne, voller üppiger Frucht und viel Salzigkeit. Verrückte Säure in einem mediterranen Kontext.

Die Malvasia ist gekommen, um zu bleiben. Um mit dem jahrhundertealten Xarel.lo den Thron zu teilen. Von Ihnen zu Ihnen.

Zu Hause kann sie mittlerweile auf der gleichen Ebene wie ein Xarel.lo geliebt werden.

In allen Weinbergen von Pardas, ist es die Philosophie, den Reben so viel Freiheit wie möglich zu lassen. Aus diesem Grund wird nicht auf klassische Weise gedüngt, sondern mit einheimischen Grasabdeckungen gearbeitet. Weder Herbizide, Pestizide noch andere Chemikalien werden auf den Weinbergen verwendet. Natürlich betreiben sie ökologischen Landbau.

Celler Pardas

1996 verkauften die Freunde Ramon Parera und Jordi Arnan die verstreuten Rebgärten ihrer Familien, um mit dem Geld einen brachliegenden, 60 Hektar großen landwirtschaftlichen Gutsbetrieb in Torrelavit erwerben zu können. Zur Finca Can Comas gehören eine aus dem Mittelalter stammende Villa sowie ein Jugendstil Kellereigebäude.

Als stolze Katalanen und zur neuen Winzergeneration voller Pioniergeist gehörig, haben die beiden es sich zur Aufgabe gemacht, Weine aus den autochthonen und lange vernachlässigten Sorten Xarel-lo, Sumoll und Malvasia de Sitges ökologisch anzubauen und puristisch zu keltern. Es hat sie sehr viel Kraft und Fleiß gekostet, ehe sie mit dem Jahrgang 2004 schließlich ihren ersten Wein auf den Markt bringen konnten.

Ihr Credo, Mensch und Natur in Einklang zu bringen und ehrliche und vom Terroir geprägte Weine zu schaffen, kennzeichnet die beiden Visionäre von einst und lässt sie heute in der Tat zur Avantgarde der alternativen Weinszene Kataloniens zählen. Ihr bescheidenes Auftreten ist pures Understatement, denn die Entwicklung ihrer Weinstilistik in den letzten Jahren ist beindruckend und verdient großen Respekt.